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GENRE Drama
Verena prüft Zahlen, vermeidet Verstrickungen und hält sich an den Rand ihrer eigenen Geschichte.. Als sie mit großem Unbehagen zu einer Betriebsprüfung in eine Raststätte direkt neben ihrem Heimatort beordert wird, beginnt eine Reise, die sich nicht in Tabellen fassen lässt: Während sie in den Kassen des betrügerischen Pächters blättert, beginnen sich die fein säuberlich verschlossenen Räume ihrer Herkunft zu öffnen. Dort, wo einst Platz für sie hätte sein sollen, lebt heute eine andere – eine unbekannte Halbschwester, die als Baby zur Adoption freigegeben wurde und nun scheinbar mühelos das Leben führt, das Verena nie leben durfte. Und so wird das Rasthaus – dieser seltsame Nicht-Ort zwischen Autobahn, Bowlingbahn und Motelbar – zu einem Ort der Auflösung: von Gewissheiten, Verdrängungen und familiären Rollenbildern. Inmitten all dessen begegnet sie Sebastian – einem Mann, der nicht retten will, aber bleibt. Und in dessen stiller Aufmerksamkeit eine Zärtlichkeit aufscheint, die Verena in ihrer Kindheit nie erfahren hat. Zwischen Kontrolle und Kontrollverlust, Zwischenhalt und Aufbruch, tastet sich eine Frau an ihr eigenes Leben heran – um es endlich als ihr eigenes zu erkennen.
LÄNGE 100 Minuten
Bleiben in einer Raststätte? Hier, wo jede Örtlichkeit sich auflöst?
Ich muss hier weg, befiehlt mein Bauch.
Ich soll verschwinden, hoffen die, die immer hier sind.
Bleib doch, sagt ein weiterer, der noch bleiben muss. Mit seinen Augen.
Was wird die Zuschauer:innen genau erwarten?
„Revision“ verwandelt den scheinbar neutralen Durchgangsort einer Autobahnraststätte in eine intime Bühne für große Gefühle.
Verena, geprägt von einer Kindheit zwischen Vernachlässigung und Selbstbehauptung, steht an einem Wendepunkt: Ihr Kontrollbedürfnis hält sie auf Distanz – selbst zu denen, die ihr eigentlich nahekommen wollen. Doch während sie sich der Wahrheit über ihre Familie stellt, wird auch ihr eigenes Festhalten an alten Schutzmechanismen auf die Probe gestellt.
Die Geschichte bohrt in die Leerstellen einer Biografie und stellt die Frage: Wann reicht es nicht mehr, der eigenen Geschichte auszuweichen? Ein Ort zwischen Kommen und Gehen wird zum Sinnbild für Verenas innere Zerrissenheit: Bleiben oder weiterziehen? Vergangenheit oder Neuanfang?
„Revision“ verbindet atmosphärische Dichte mit subtiler Erzählweise und spiegelt Verlorenheit, Sehnsucht – und jene leisen Momente der Hoffnung.
Warum sollte das Publikum für diesen Film ins Kino gehen?
Weil „Revision“ zeigt, dass tiefe Wunden oft nicht durch Katastrophen entstehen, sondern durch das, was über Jahre ungesagt bleibt.
Es bleibt ein Affront, wenn jemand der eigenen Familie den Rücken kehrt, ohne dass Gewalt oder Missbrauch vorausgingen – und die Zurückgebliebenen sich fragen, was sie „falsch“ gemacht haben. Doch auch ohne laute Dramen kann eine schleichende Entfremdung ebenso zerstörerisch wirken. Der Film blickt in jene unsichtbaren Abgründe vermeintlich „normaler“ Familien: kleine Zurückweisungen, das Fehlen von Nähe, unausgesprochene Konflikte.
„Revision“ erzählt auch bewusst nicht die Geschichte des verlorenen Kindes, das in der Fremde nach seinen Wurzeln sucht – sondern die Geschichte der Tochter, die blieb. Und doch blieb sie unsichtbar.
In CinemaScope entfaltet der Film eine Ambivalenz aus kammerspielartiger Enge und unverbundener Weite. Nie zuvor wurde das Raststätten-Setting so organisch in eine filmische Erzählung integriert – als Sinnbild eines Zwischenraums, der uns inspiriert, festgefahrene Wege hinter uns zu lassen.

Filmemacher Andreas Utta
Vom dramaturgischen Experten zurück auf die Leinwand:
Das filmische Erzählen stand für mich über viele Jahre im Fokus von originärer Drehbuch-Arbeit und dramaturgischer Beratung. Nunmehr möchte ich das verinnerlichte Handwerk und meine künstlerische Weiterentwicklung wieder in eigene Regie-Projekte münden lassen. Um mich insbesondere in der regionalen Förderlandschaft entsprechend aufzustellen, habe ich mit diesem vorrangigen Ziel Anfang 2023 meine eigene Produktionsfirma gegründet.
Ähnlich wie in meiner dramaturgischen Arbeit werde ich bei Gelegenheit regionale Talente unterstützen und die Kooperation mit Gleichgesinnten suchen.
Produzentisches Know-how habe ich über die Jahre “on the fly” in anderen Projekten erlangt. Zur Vertiefung und Verfestigung suche ich mir regelmäßig Unterstützung bei erfahrenen Partnern. Für meine eigenen Projekten strebe ich eine Arbeitsteilung an, um mich auf den kreativen Part zu konzentrieren. Davon ausgehend steht dafür nicht zuletzt die Kompetenz meines Outtakes-Partners Lutz Tesch.
Andreas Utta